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Interner Bereich



Der EXAUDI-Chor Magdeburg in den Medien:

Magdeburger Chorfest
Vielstimmiger Chor bot harmonischen Klang

(Magdeburger Volksstimme vom 19.09.2006)

Von Liane Bornholdt

Magdeburg. Von Freitag bis Sonntagabend gehörten einige der schönsten Magdeburger Säle dem Chorgesang. In der Johanniskirche, im Gesellschaftshaus und zum festlichen Abschluss im Opernhaus waren 33 Chöre aus Magdeburg und dem Umland zu erleben. Es war das 11. Magdeburger Chorfest, und so unterschiedlich die Chöre, so vielgestaltig waren auch die Programme.

Das Abschlusskonzert am Sonntag gehörte der Chorsinfonik. Der junge Dirigent Marco Comin, 2004 Absolvent der Musikhochschule „Hanns Eisler“ und Schüler von Christian Ehwald, atte die musikalische Gesamtleitung über den großen Chor mit zirka 150 Sängerinnen und Sängern, die Magdeburgische Philharmonie und Solisten des Opernhauses. Die Mitwirkenden kamen vom Kammerchor des Singkreises Magdeburg (Leitung: Stefan Gericke), Exaudi Chor Magdeburg (Leitung: Leonid Schemetow), Vokalensemble „4voices“ (Leitung: Hera Pöhl-Krickau), Georg-Philipp-Telemann-Chor (Leitung: Tobias Eger) und der Zerbster Kantorei (Leitung: Tobias Eger).

Meditativer Charakter

Im ersten Teil des Konzertes erklang die Messe de Requiem c-Moll für Soli, Chor und Orchester op. 48 von Gabriel Fauré. Das 1887/88 entstandene Werk nimmt unter den großen Requiem-Kompositionen insofern eine Sonderstellung ein, als es durchgehend einen ruhig-fließenden, meditativen Charakter ausstrahlt. Die dramatischen Elemente der Visionen vom Jüngsten Gericht hat Fauré nicht komponiert. Marco Comin hat diesen Charakter sehr schön erfühlt und den großen Laienchor zu einem warmen und geschlossenen Gesamtklang geführt. Intonatorisch zwar nicht immer ganz sicher, vermochten die Sänger doch den feinen dynamischen Schwingungen des Werkes gut zu folgen, unterstützt von einer schön ausgewogen und doch spannungsvoll musizierenden Magdeburgischen Philharmonie. Konzentriert und klanglich stets gut kontrolliert auch in den Einzelstimmen, trug der Chor die verschiedenen Farben des Werkes, etwa im Kontrast der von den tiefen Stimmen dominierten Anfangssätze zum hellen und zarten „Sanctus“. Denise Pelletier, Sopran, und Roland Fenes, Bariton, haben die Soli ausdrucksvoll und stilistisch genau gesungen, besonders schön das Sopran-Solo im „Pie Jesu“.

Kunstvolles Sopran-Solo

Nach der Pause erklang Mozarts Krönungsmesse KV 317. Dem feierlichen Werk gab Marco Comin kräftige Akzente und einen sehr lebhaften, freudigen Schwung. Hier waren nun alle Sänger auf der Bühne, und sie gestalteten die anspruchsvollen Chorsätze sauber und in guter Harmonie mit dem sehr schön frisch und dennoch transparent musizierenden Orchester. Eindrucksvoll wie die vielen Chorsänger sich zum harmonischen Chorklang zusammenfanden und auch die Forte-Passagen nie überzogen forcierten, eine Kunst, die auch Berufschören nicht immer selbstverständlich ist.

Das Solistenquartett, zu Sopran und Bariton traten hier noch Undine Dreißig, Mezzosopran, und Peter Diebschlag, Tenor, hinzu, sang souverän und fand zu schönem Ensembleklang zusammen. Höhepunkt ist das Sopran-Solo des „Agnus Dei“, in dem Mozart bereits das „Dove sono“, die berühmte Arie der Gräfin aus der Zauberflöte, vorwegnimmt. Denise Pelletier hat hier sehr kunstvoll mit warmem Klang gesungen und die opernhafte Anlage dieser feierlichen Messe unterstrichen.

Insgesamt hatte die Aufführung überzeugende und im guten Sinne theatralische Ausstrahlung. Ein sehr gelungener Abschluss eines gelungenen Chorfestes, für den es im sehr gut besuchten Opernhaus auch herzlichen Beifall gab.

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