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Interner Bereich



Der EXAUDI-Chor Magdeburg in den Medien:

Chorleiter Leonid Schemetow:
Der Sinn des Wortes "Drushba" ist seine Lebensmaxime

(Volksstimme Magdeburg vom 13.01.2001, Rubrik "Das Porträt")

Von Hans-Georg Bürger

Beifall am Ende eines Konzertabends. Leonid Schemetow tritt bescheiden zur Seite, verneigt sich, weist entschieden auf seinen Exaudi Chor: Den Sängerinnen und Sängern gebührt Dank. Sie sollen den Applaus genießen. Das Publikum fordert eine Zugabe. Die Antwort: "Guten Abend, gut’ Nacht". Zart klingt das Wiegenlied von Brahms. Ein schöner Hauch von Poesie. Der Dirigent ist sehr sparsam in der Zeichengebung. Er gibt dem Chor viel Freiraum und fordert differenzierten, homogenen Klang ein.

Leonid Schemetow wurde 1951 in Dschankoje/Krim geboren. In Charkow besuchte er die Spezialschule für Musik mit sehr gutem Abiturprädikat in den Fächern Klavier und Chordirigieren. Das Musikstudium von 1969 bis 1974 am dortigen Konservatorium brachte dem Ehrgeizigen die Abschlüsse als "Lehrer für musikalische und Chordisziplinen an Musikhochschulen" sowie als Dirigent und Chorleiter ein.

Schon als Musikstudent hatte sich der begabte, wissensdurstige jung Mann im Chordirigieren erprobt. Es machte dem Neugierigen Spaß, viele unterschiedliche Stimmen zu einem Klang zusammenwachsen zu lassen, damit zu zaubern, bei den Sängern Gefühle auszulösen und diese Emotionen auf den Hörer zu übertragen.

Der Student machte während eines Praktikums auch Erfahrungen in der Arbeit mit angehenden Opernsängern. Ab 1976 wirkte er an der Fachschule für Musik Charkow als Methodiker für Chor und Musikerziehung.

Am 31. März 1982 kam Leonid Schemetow nach Magdeburg. Als Zivilangestellter war er Chorleiter beim sowjetischen Militärensemble, nebenberuflich Chorleiter des Gemeinschaftschores der Volkspolizei und der Sowjetarmee – vielen noch gut bekannt als "Drushba-Ensemble".

Um fünf Uhr morgens war Leonid angekommen. Schon um 10 Uhr dirigierte er eine Probe des sowjetischen , um 17 Uhr die des deutschen Ensembleteils. Harte Arbeit, die zu großen künstlerischen Erfolgen führte und zu vielen Auftritten nicht nur im Bezirk Magdeburg. Und zu immer mehr begeisterten Zuhörern. Lohn waren u.a. das Arbeiterfestspiel-Gold in Rostock und die Theodor-Körner-Medaille, die er für seine künstlerisch-musikalische Arbeit im Drushba-Ensemble erhielt.

Seit1990 ist Leonid Schemetow hauptberuflich Musiklehrer am Otto-von-Guericke- und am Immanuel-Kant-Gymnasium.

Die Liebe zu den Chören aber ließ ihn nie los – zum Polizeichor, vor allem aber zum Exaudi Chor, den er seit 1995 leitet.

An die fünfzig Chorsätze hat er den Ensembles geschrieben. Mit dem Wissen, der Erfahrung, was die Sänger leisten können, was klingt. So bieten die Choristen die gesamt breite Palette von Klassik bis Moderne, von Händel bis Gershwin. Russisch-orthodoxe Gesänge haben Eingang in das Repertoire gefunden wie russische und ukrainische Volkslieder. Sein jüngstes Opus ist die Chorbearbeitung von Beethovens "Mondscheinsonate".

Eines haben die Sänger des Exaudi Chores noch nie erlebt: einen missgelaunten Chorleiter. Leonid Schemetow ist ausgeglichen, strahlt Souveränität aus und Besonnenheit. Vor allem, wenn der Chor schwierige Passagen zu meistern hat. Unwirsch zu werden, schiene ihm unprofessionell. Es störe die Atmosphäre schöpferischen Tuns. Ärgern kann er sich eigentlich nur im Stillen. Und nur über verpasste Gelegenheiten in einem Konzert, wenn eine Stelle mal nicht so gelungen ist wie in den Proben. Freuen kann sich Leonid Schemetow über jeden künstlerischen wie menschlichen Erfolg. Ja, die Sänger bereiten ihm viel Freude.

Zu seinem 30. Chorjubiläum gibt Leonid Schemetow heute ab 16 Uhr im Nobertusgymnasium Magdeburg ein Konzert mit dem Exaudi Chor und dem Polizeichor.

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